Montag, 27. Juli 2015

fuchsmädchen

es ist ungefähr ein jahr her, da erschien das fuchsmädchen.
unauffällig und leise trat sie in mein leben.
ich bemerkte sie zunächst nicht.
genauso, wie man ein vierblättriges kleeblatt zunächst übersieht, das in einem meer von kleeblättern steht. man muss genauer hinschauen.
und vor allem glück haben. denn man findet es recht selten.
das fuchsmädchen war ein vierblättriges kleeblatt.
ihre haare leuchteten so rot in der sonne, wie feuer.
ein feuer, das sie nicht nur auf ihrem kopf trug,  sondern auch in ihrem innersten.
sie war schön. von innen und von außen. mit ihren worten und ihren umarmungen wärmte sie mich und traf mich direkt ins herz.
ihre händen umschlossen meine.
sie ließ mich nicht los.
wir waren verbunden - ohne zwang und ohne pflicht.
barfuß tanzte sie los.
sie hatte die schönsten, dreckigsten füße der welt.
ich folgte ihr und doch lief ich ihr niemals nach.
wir taumelten nebeneinander her, den geruch von blumen und kippen in unseren nasen.
beschwipst, glücklich und berauscht an einem ort, an einem platz.


Donnerstag, 23. Juli 2015

the one that got away

es war keine liebe auf den ersten blick.
auch nicht auf den zweiten oder auf den dritten.
ehrlich gesagt, konnte sie sich zu anfang nicht vorstellen sich überhaupt jemals in ihn verlieben zu können. und doch, das war nicht zu leugnen, war da etwas zwischen ihnen. vom ersten gespräch an eine verbundenheit sondergleichen.
ein tiefes verständnis füreinander, wie sie es beide wohl noch nie erlebt hatten und es auch wohl nie wieder so erleben würden.
sehnsucht. sie fraß sich wie ein feuer durch ihr herz.
die flammen loderten hoch. tief in ihr knisterte es, funkelte es und war doch verrußt.
sie wärmte sich und gleichzeitig verbrannte sie von innen.
und auch, wenn sie noch nie darüber geredet hatten, wusste sie, dass es ihm genauso ging. sie würden einander nie mehr wieder verlassen.
sich nie verlieren und doch niemals finden.
und vielleicht gerade deshalb, weil sie sich niemals besitzen würden, war es so schön. es gab keine sicherheit, nur momente.
sie leidete lächelnd.
ihr herz klopfte unentwegt.
sie erwartete gar nichts.
und war doch enttäuscht.



Montag, 13. Juli 2015

graues wetter, graue gedanken

ich lege mich ungern fest.
ich möchte nirgendwo richtig einzuordnen sein.
bin irgendwie überall dabei, aber irgendwie auch ständig weg.
wenn die verbindlichkeit nach mir greift, bekomm ich angst.
ist das feige?
oder ist das unabhängig?
oder ist es schlicht und ergreifend faulheit, die mich hemmt?
ständig frage ich mich, was ich eigentlich will.
ständig habe ich das gefühl, nicht zu wissen, was mein herz mir sagt.
dabei bin ich ein gefühlsmensch. absolut.
 meine emotionalen explosionen überfordern mich jedes mal aufs neue. 
bei mir gibts da keine halben sachen.
warum also bin ich  ständig zwei geteilt, wenn ich mich entscheiden soll?
charakterschwäche?
oder ist es, wie meine mutter zu sagen pflegt, eine reifungskrise?
 





Donnerstag, 2. Juli 2015

oh du bittersüße freiheit

mit der freiheit ist das so eine sache. sie gilt das höchste gut. als das erstrebenswerteste. der weg zur selbstverwirklichung.  wir haben das gefühl, frei zu handeln, wenn wir selbst bestimmen können. selbst wählen. selbst entscheiden. es ist aber nun mal so, dass die freiheit einhergeht mit der verantwortung. ein pflichtgefühl. das gefängnis der freiheit. es macht sie verbindlich. wir müssen für das einstehen, was wir entschieden haben. und es liegt in der natur des menschen, die suppe lieber von wem anders auslöffeln zu lassen, als den löffel selbst zu schwingen.  was doch so bequem und leicht erschien, entpuppt sich als große aufgabe.  die selbstbestimmung fordert ihren preis.
und ich zahle ihn gern. 


it’s not easy as I thought it would be
 that’s on me